Narbentherapie mit Eigenfett

shutterstock_604172264Eine innovative, alternative Behandlung von störenden Narben oder chronischen Wunden liefert die Verwendung von Eigenfett, auch Lipofilling oder Lipotransfer genannt. Durch diese moderne Technik können Fettzellen von einer Körperstelle schonend entnommen, aufbereitet und an anderer Stelle eingebracht werden, wo sie dann einwachsen. Von dem eingespritzten Volumen verbleiben in der Regel nach drei Monaten etwa sechzig bis siebzig Prozent dauerhaft. Mittlerweile belegen viele klinische Studien die Wirksamkeit und Sicherheit der Eigenfetttransplantation. Sobald die transplantierten Fettzellen angewachsen sind, reagieren sie genau wie alle anderen Fettzellen im Körper, auch auf Gewichtsschwankungen.

Fettzellen sind reich an stammzellartigen Zellen mit sehr hohem Potential für Regeneration: unterspritzt man Narben mit Eigenfett, so findet ein sogenanntes „Narbenremodelling“ statt. Es kommt zu einer verbesserten Hautqualität und Erscheinungsbild, die der Umgebung wieder ähnlicher sieht. Optisch und auch vom Tastgefühl lässt sich damit eine Verbesserung erzielen.

In Kombination mit dem medizinischen Microneedling lassen sich die Effekte sogar noch steigern.

Das Ziel

Lipofilling eignet sich hervorragend zum Auffüllen von kleinen Volumenunebenheiten und zur Unterspritzung von Narbengewebe. Das körpereigene Fett aus störenden Problemzonen bewirkt eine Angleichung von Narben und Unebenheiten, die Narbe wird weicher, verschieblicher und fällt weniger auf.

Je nach Befund und Beschaffenheit kann die Technik variieren. Sie hängt wesentlich von Ihren körperlichen Voraussetzungen und individuellen Wünschen ab. Dies erörtern wir gerne in einem persönlichen Beratungsgespräch.

Der Eingriff

Der Eingriff erfolgt in der Regel als ambulanter Eingriff und je nach Behandlungsareal meist in örtlicher Betäubung oder in Vollnarkose. Wir benutzen hierzu die neueste Generation des innovativen body-jet evo® Gerätes. Durch eine schonende Wasserstrahl-Technik wird das Eigenfett hochvital und gleichmäßig abgesaugt und ermöglicht eine gezielte Körperformung. Voraussetzung für den Eigenfetttransfer ist ein genügendes Fettdepot. Das Ergebnis ist sofort ersichtlich. Meistens erfolgt eine leichte Überkorrektur je nach Behandlungsareal, da ein ein Teil der transplantierten Zellen erwartungsgemäß nicht anwachsen werden. Etwas Geduld ist gefragt, häufig ist auch eine zweite Sitzung notwendig. Wenn zur Fettgewinnung größere Mengen abgesaugt wurden, ist das Tragen eines Kompressionsmieders an der Entnahmestelle notwendig. Im Bereich des eingespritzten Fettes darf in der ersten Zeit kein Druck auflasten. Blutergüsse und Schwellungen in den behandelten Arealen sind normal und verschwinden in der Regel in den ersten zwei Wochen. Das endgültige Ergebnis kann nach etwa drei bis sechs Monaten beurteilt werden.

In Kürze:

Operationsdauer: etwa 1 Stunde
Narkose: Vollnarkose oder örtliche Betäubung, je nach Behandlungsareal
Aufenthalt: ambulant
Sportverbot: etwa 4-6 Wochen
Arbeitsunfähigkeit: 2-7 Tage
Hinweis:  eventuell Kompressionsmieder je nach Behandlungsareal